Episode 199 Ist ein 9 to 5 wirklich alternativlos?

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”Wie frei kannst Du wirklich sein, wenn Du einen Nine-to-Five-Job hast?“

Nein2Five

In der Episode 177 haben wir über die bizarren Ansichten des Finanzminister Olaf Scholz zum Thema Aktien und finanzielle Freiheit berichtet. Nun ist er sogar der mögliche nächste Kanzler und seine Aussagen bekommen damit noch mehr Gewicht. 

Scholz und andere Politiker zeigen sowohl durch ihre de facto Politik als auch durch ihre rhetorischen Feindbilder, dass sie keinerlei Interesse daran haben, dass Menschen in Deutschland finanziell frei sind. Warum ist das so? Warum ist die finanzielle Unabhängigkeit in Deutschland von der politischen Klasse unerwünscht? Und werden auf der anderen Seite die Marketingversprechen des Staates (“Wir kümmern uns um dich?” und ”Die Rente ist sicher!”) eingelöst?

Es entsteht der Eindruck, dass uns die Politik den Weg des ewigen Angestellten als alternativlos präsentieren möchte.

Die entscheidende Frage für jeden Einzelnen ist aber wohl: Ist das Ziel, das von der Politik bestimmte Rentenalter lebendig zu erreichen, auch DEIN Ziel? Bist Du jemand, dem diese Slow Lane (wie der amerikanische Autor MJ deMarco es nennen würde) gut gefällt? Wie viel Energie wirst Du wohl für kreative Projekte haben, wenn Du in der 9 to 5 Falle steckst? Warum überhaupt noch Alternativen schauen, wenn es scheinbar sowieso alternativlos ist? 

Dieses von Gesellschaft und Politik propagierte Lebensmodell basiert auf einer Prämisse: Ich werde mein statistisch durchschnittliches Lebensalter erreichen! Investoren würden hier wohl von einem Klumpenrisiko oder einem Single Point of Failure sprechen.

In einer anderen Episode haben wir untersucht, wie Unternehmer in den Medien dargestellt werden und haben dabei eine Statistik zu Rate gezogen, die untersucht, wer in der ARD-Reihe Tatort am häufigsten mordet. Es sind die Unternehmer! Mit großem Abstand. 

Verallgemeinernd gesagt: Sowohl Medien als auch die Politik möchten nicht, dass Du Unternehmer oder finanziell unabhängig wirst. Sie sind voller Neid und Vorurteilen gegenüber dieser Personengruppe. Fast alle Menschen können mittlerweile in Deutschland “Opferstatus” beanspruchen, nur die Unternehmer nicht. Dabei machen sie 99% der Volkswirtschaft aus. Das eine Prozent sind die Konzerne, denen fast die gesamte positive Aufmerksamkeit der Politik zukommt. 

Wie unser Hörer Mirko meinte: Der abhängig Beschäftigte ist die Melkkuh, er hat steuerlich keine Spielräume, er ist gläsern. Er ist der ideale Bürger. 

Was dies für die Meinungsfreiheit bedeutet, haben wir in der Episode 196 zum FU-Money besprochen. Wer kein FU-Money hat, muss im Zweifel mit seiner Meinung hinter dem Berg halten. Sonst könnte er seinen Job oder seinen großen Auftrag verlieren. Wer Familie hat, eine Hypothek oder einen geleasten BMW vor der Tür, kann sich das erst recht nicht leisten. Du steckst in der 9 to 5 Falle.

Wie ist es als abhängig Beschäftigter um deine Freiheit an und für sich bestellt? Kannst Du alles hinschmeißen, wenn deine Werte verletzt werden? Hast Du die Möglichkeit, dich dem Sche** zu entziehen? Kannst Du überhaupt Fuck You sagen? 

Wer einen jobunabhängigen Cashflow hat, ist hingegen in einer anderen Lage. Er kann seinen Aufenthaltsort frei(er) bestimmen. Er kann seine Meinung frei äußern, ohne berufliche oder finanzielle Folgen zu fürchten…

SHOWNOTES:

Ein Buchtipp zu diesem Thema: Unscripted von MJ de Marco

Danke fürs Zuhören!

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3 comments on “Episode 199 Ist ein 9 to 5 wirklich alternativlos?

  1. img-8 Mirko sagt:

    Hallo zusammen,
    eine Episode, die nachdenklich stimmt.

    Ich neige inzwischen bei der Vorstellung von 9to5 eher dazu, an eine Galeere mit Rudersklaven zu denken, statt an den putzigen und emsigen Hamster. Galeere bedeutete immer Höchststrafe, weil keiner mehr lebend ans Tageslicht kam. Du ruderst, bis zum Umfallen und erlöst bist du, wenn man dich als Fischfutter über Bord wirft. Ich kenne leider einige Fälle von Angestellten, die kurz vor der erlösenden Rente eine fatale Diagnose vom Arzt erhielten, daraufhin ihren Blaumann an den Haken hängen mussten, um – tatsächlich bereits mit Rentenbescheid im Briefkasten! – zu sterben. Nein, der putzige Hamster hat als Maskottchen der Malocher ausgedient! Zu schwer wiegen inzwischen die psychischen, familiären und finanziellen Kolateralschäden unserer Arbeits- und Lebenswelt.
    Der Hamster will seinem Herrchen gefallen, denn für das Strampeln gibt es Leckerli. Der Rudersklave wetzt innerlich die Messer, er hasst seinen Herren; er rudert, weil er die Peitschenhiebe fürchtet. Die Peitsche heute – das sind die Zwangsvollstreckungsandrohungen, soziale Ächtung oder der Verlust des sicheren Platzes auf der Ruderbank (ansonsten droht das Open Water ohne Rettungsboot).
    Der verhasste Vorgesetzte ist selbst nur der Trommler und Taktgeber unter Deck; er ist immerhin nicht mehr angekettet. Der unmittelbare Hass der Ruderer richtet sich auf ihn, kann sich an ihm abarbeiten. Manchmal ist der Platz an der Trommel auch einfach nur ein Sehnsuchtsort („Mein Chef hat es besser!“).
    Aber am meisten hassen die Ruderer die ehemaligen Ruderer, die mit dem eigenen Boot davon gesegelt sind. Sie sind der lebende Beweis für die eigene Schwäche und den fehlenden Mut dazu, es ihnen gleich zu tun. Denn anders als auf den antiken Vorbildern könnten die Sklaven heute einfach aufstehen und gehen. Ihre Ketten sind immerhin selbstgeschmiedet.

    So weit meine Assoziationen zu dieser Episode (Falls sich jemand wundert: Ich war nüchtern bei der Abfassung dieser Zeilen.)…

    Es grüßt
    Mirko

    1. img-9 Christian Schmid sagt:

      Hallo Mirko!

      Ich bin nicht nüchtern, während ich dies schreibe, sondern berauscht von deiner Bildsprache 🙂 Vor meinem inneren Auge lief ein Film ab, der die Tragik des 9 to 5 besser vermittelt als unsere Episode. Danke dafür!

      Noch ein Spruch aus der Hippie-Zeit, der mir dazu eingefallen ist: Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht!

      Sonnige Grüße aus Köln

      Christian

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