Episode 336 Ist der Feierabendboss tot?

 

 

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Ist das Thema Side Hustle in Deutschland klinisch tot?

Nein2Five 

 

Wir sind etwas ratlos und stehen an einem Scheideweg. Sollen wir eine kreative Pause einlegen oder machen wir weiter mit unserem Podcast. 

Wir haben das Gefühl, dass das Interesse am Thema Side Hustles eher abnimmt. Wir haben das Gefühl, dass sich eine Depression und Antriebslosigkeit über unser Land legt. 

Während in den Staaten zum Beispiel 70% einen Nebenjob haben, scheint es bei uns eine verschwindend geringe Zahl zu sein. 

Bitte lasst uns wissen, ob ihr glaubt, dass der Feierabendboss noch lebt und sich der Einsatz lohnt. Schreibt uns einen Kommentar hier oder auf Instagram, Facebook oder X! 

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12 comments on “Episode 336 Ist der Feierabendboss tot?

  1. img-8 Mirko sagt:

    Hallo zusammen,

    ja, die Stimmung ist mies im Land. Nicht unter Transferleistungsempfängern, denn für die zahlt die Solidargemeinschaft mehr denn je. Nicht unter Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes, denn für die bleibt der Staat vorerst spendabel. Nicht unter dem Millionenheer von scheinbar unkündbaren Angestellten von großen Konzernen oder größeren Mittelständlern, die (noch) nicht ihre Standorte nach Übersee verlegen. Also doch nicht so schlimm, oder?! Denn schließlich trifft diese miese Stimmung ja nicht auf das Gros der Malocher und Handaufhalter zu. Wo ist also das Problem?

    Schaut man beim Statistischen Bundesamt vorbei, sieht man deutlich, wo der Schuh drückt: Eine Satte Zunahme von Insolvenzen im Februar und März diesen Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum (rund 18% und rund 12% mehr als 2023). Bermerkenswert, bedenkt man, dass 56% aller Beschäftigten in Deutschland in kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) beschäftigt sind. Mit fast 99 % machen die KMU die Mehrzahl der deutschen Unternehmen aus.

    Noch näher kommen wir dem Problem, wenn wir uns den KfW-Gründungsmonitor ansehen. 2022 sind demnach die Nebenerwerbsgründungen in Deutschland um 12 % und bei Vollerwerbsgründungen um 6 % eingebrochen. Neuere Zahlen kommen erst in der zweiten Jahreshälfte für 23 raus. Aber man sollte sich auch hier keinen Illusionen hingeben, dass es besser würde. Denn verheerender als der Langfristtrend könnte das Bild nicht sein, dass wir in der deutschen Gründerlandschaft sehen: Gab es im Jahr 2002 noch 1,4 Mio. Gründungen (Voll- und Nebenerwerb), so hat sich die Zahl seitdem mehr als halbiert auf rund 550.000 Gründungen in 2022. Damit haben wir guten Grund, das Problem systemisch zu nennen.

    Deutschland hat also nicht nur mit einer rasanten Deindustrialisierung zu kämpfen, sondern auch mit einem schrumpfenden Mittelstand. Es fehlen einfach jedes Jahr etliche Hunderttausend Gründungen. Mehr noch: Laut ebenjener KfW-Erhebungen, bleibt die Gründungsbereitschaft mit gerade einmal 23 Prozent der Befragten auf einem fragilen Tiefstand. Denn demgegenüber wollten in 2022 72 % lieber angestellt bleiben. Als Gründe wurde unisono die überbordende Bürokratie genannt.

    Ja, es stimmt, dass es nicht gut steht um die Existenzgründungen, ob im Nebenerwerb oder Vollzeit. Nur noch wenige scheinen sich das antun zu wollen. Die Stimmung unter den Pfiffigen, den Machern, den Aufgeweckten, den Flinken und Freigeistern, all den Visionären und Lebenskünstlern ist so mies wie nie. Dazu gibt es auch Statistiken (Wer hätte das erwartet?!). Aber dagegen scheint kein Kraut gewachsen zu sein. Klar, haben die Leute in 2002 mehr gegründet, weil die wirtschaftliche Lage einfach bescheidener war und entsprechend auch die Lage am Arbeitsmarkt. Das scheint im Moment kein Thema zu sein. Denn der Arbeitsmarkt arbeitet derzeit eher für Arbeitnehmer. Aber etwas war 2002 anders: Deutschland war noch freier und weniger autoritär. Der Geist von Großzügigkeit der alten Bonner Republik hing noch in der Luft. Das ist jetzt anders im Jahre 3 nach einer Kanzlerin Merkel, unter der die Republik eine andere geworden ist. Das schlägt auf die Stimmung. Wer will da noch gründen?

    Es grüßt
    Mirko

    1. img-9 Christian Schmid sagt:

      Vielen Dank für deine Einschätzung, lieber Mirko! Das Zahlenmaterial ist auch sehr aufschlussreich, bestätigt leider die Stimmung. Und diese Stimmung wird die Statistiken der Zukunft prägen. Die Frage also: Wie kommen wir raus aus diesem Teufelskreis?

  2. Hallo ihr zwei, ich habe zwar nicht wegen euch ein Sidehustle gestartet, aber ihr habt mir bei Flauten immer wieder neuen Wind verschafft. Eure Arbeit ist sehr wertvoll, aber ich kann mir schon vorstellen, dass bei den vielen Krisen und der schlechten Stimmung derzeit die Hoffnung schwindet, ein Unternehmen nebenberuflich zu gründen. Nach 4 Jahren habe ich es dann auch geschafft, konnte kündigen und führe jetzt ein gut laufendes Unternehmen. Danke an euch für die Motivation! Ihr war ein Teil des Erfolgs. Eure Eva

    1. img-11 Christian Schmid sagt:

      Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Eva! Das freut uns sehr zu hören und wir gratulieren dir von ganzem Herzen zu deinem Erfolg!

  3. img-12 Mirko sagt:

    Hallo Christian,
    ich glaube nicht, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen dazu angetan sind, irgendetwas an dieser Abwärtsspirale bei Gründungen zu ändern. Immerhin trägt Eure Sendung dazu bei, die Flamme unternehmerischer Initiative am Leben zu erhalten. Ob Deutschland je wieder ein Gründerland (Gründerzeit, klingelt da was?) wird, hängt letztlich von der Frage ab, ob der allmächtige Zentralstaat in Berlin und darüber hinaus in Brüssel noch stärker werden oder ob es gelingt, diesen Prozess aufzuhalten und umzukehren. Ich sehe allerdings keine Faktoren, die wir als einfache Bürger dieses Landes oder der EU dazu beeinflussen könnten. Denn was der Staat einmal an Macht erlangt hat, gibt er nicht wieder her. Ein Land, in dem die Freiheit langsam stirbt, bringt keine Gründer mehr hervor.
    Es grüßt
    Mirko

    1. img-13 Christian Schmid sagt:

      Ich würde dir gerne widersprechen, kann es aber leider nicht. Vielen Dank für deine anhaltende Unterstützung, Mirko!

    2. img-14 Anja sagt:

      Liebe Beide,

      danke für dieses Thema und Eure Frage an die Zuhörer, denn seit einigen Episoden ringe ich damit, ob ich Eurem Podcast noch weiter folgen soll. Statt Inhalt, der motiviert und Mehrwert bietet, hat sich in meiner Wahrnehmung eine Abgesangs-Stimmung breitgemacht.

      Ja, die Rahmenbedingungen und staatlichen Vorgaben machen es Gründern nicht einfach. Aber wir können diese nicht über Nacht wegzaubern. Statt sich jedoch in „opferitis humana“ zu ergehen wie auch in einigen Kommentaren hier und alle Schuld dem „allmächtigen Zentralstaat“ zuzuschieben, würde mich so viel mehr interessieren, wie findige Gründer für sich gute Wege und Lösungen gefunden haben, um dennoch erfolgreich zu sein.

      Denn genau darum geht es doch beim unternehmerischen Denken und Handeln: agil und wendig zu bleiben und Herausforderungen mit innovativem Denken zu begegnen. Eine Serie mit Menschen, die trotzdem loslegen, stolpern, aufstehen, Ihre Learnings und Erfolge teilen – so etwas würde mich zum Beispiel total begeistern. Das „Warum geht es nicht?“ mal wieder in ein „Wie kann es für mich gehen?“ verwandeln!

      Ich selbst gehe stramm auf die 50 zu, habe erst vor 2 Jahren mein erstes Side Hustle begonnen, bringe gerade das nächste an den Start und möchte trotz schwieriger weltpolitischer Lage optimistisch in die Zukunft blicken, dazulernen und meine Handlungsoptionen erweitern.

      Vielleicht tut Euch eine kleine Auszeit zum Reflektieren und Abstand gewinnen wirklich gut und/oder Ihr erfindet Euch einfach neu, wie Madonna und Cher es schon 100 Mal gemacht haben 😉

      Liebe Grüße und alles Gute für Euch!

      1. img-15 Christian Schmid sagt:

        Liebe Anja,

        vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Und Glückwunsch zu deinem Side Hustle!

        Eine Mischung aus Realismus und Optimismus ist wahrscheinlich ein wesentliches Merkmal vieler Unternehmer. Im Moment erhärtet sich in unserem Umfeld leider der Eindruck, dass die agilen und wendigen Unternehmer sich eher andere Länder suchen, um sich zu betätigen – oder eben die Flinte ins Korn werfen und den Hafen einer Festanstellung ansteuern.

        Sehr gerne würden wir mehr Side Hustler Stories bringen, finden aber momentan kaum Kandidaten dafür. Aber wir bleiben am Ball.

        Beste Grüße

        Christian

  4. img-16 Andy sagt:

    Servus,

    wie immer eine super Folge. Ich habe dazu mal einen Kommentar bei mir verfasst:

    https://pranger.li/2024/05/13/kommentar-zu-ist-der-feierabendboss-tot/

    Gruß
    Andy

    1. img-17 Christian Schmid sagt:

      Servus Andy! Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!

      Sehr lesenswert, also einfach dem Link oben folgen 🙂

  5. img-18 Doris sagt:

    Hallo ihr beiden,

    meine Gedanken zum Thema – weitgehend unsortiert:

    Ich (seit ein paar Monaten Vollzeit selbstständig, vorher 2 Jahre nebenberuflich) kenne in meinem realen Umfeld kaum Side Hustler und auch nur wenige Gründer. Das heißt aber nicht unbedingt was, die sind alle 30something und beschäftigt mit Kind, Haus und Hof. Gen Y, nicht Gen Z – irgendwie ist im medialen Trommelfeuer für letztere untergegangen, dass es erstere auch noch gibt, und dass wir mit einem ganz anderen Bild auf dem Arbeitsmarkt sozialisiert wurden: Sei froh, wenn du was hast, du Generation Praktikum! In der Oberstufe hieß es nur Deutschland ist der kranke Mann Europas, ihr werdet den Wohlstand eurer Eltern nicht halten können, im Studium die Finanz- und Euro-Krise, und auch beim Einstieg in den Arbeitsmarkt hatte niemand auf uns gewartet.

    Aber ich schweife ab. Zum einen stimme ich Kommentatorin Anja zu, die angemerkt hat, dass ihr in den letzten Episoden sehr negativ unterwegs wart. Dazu gibt es zwar allen Grund, aber es hilft ja nicht weiter. Gerade weil die Großwetterlage ist, wie sie ist, will ich meinen Weg selbst bestimmen und verschiedene Einkommensströme schaffen, anstatt mich an die Nadel eines Geld/Arbeitgebers zu hängen. Da würde ich mich Anja anschließen und mir mehr Optimismus wünschen.

    Zum anderen allerdings seit ihr insbesondere in den älteren Folgen oftmals sehr inspirierend und eine Stimme der Vernunft so genannten immer enger werdenden Meinungskorridor (ausgelutschte Phrase, aber sie stimmt nun einmal).

    Ist der Feierabendboss tot? Ich stelle immer wieder fest, dass ich mich in einer Blase bewege, in der ich davon ausgehe, dass doch nun jeder begriffen haben müsste, dass auf die Rente kein Verlass ist und man sich mit seinen Finanzen beschäftigen sollte. Dann höre ich wieder nervösen Fragen, was denn nun, wo ich selbstständig bin, aus meinen Rentenpunkten wird (auch ein schönes Thema: Ich bin in der Künstlersozialkasse). Das zeigt mir: Es gibt auch in meinem Alter noch Leute, die ernsthaft darauf hoffen, dass die Rente reichen wird.

    Will sagen: Sicher sprecht ihr mit dem Podcast eine Nische an Zuhörern an. Aber für diese könnt ihr viel Rückenwind bedeuten. Ich freue mich jedenfalls über eure Einsichten, Ideen und Offenheit für jegliche kreative Einfälle, mit denen man sich zusätzliche Standbeine aufbauen kann. Würde mich freuen, wenn ihr weitermacht.

    1. img-19 Christian Schmid sagt:

      Vielen Dank für deine unsortierten, erhellenden und unterstützenden Gedanken, liebe Doris! 🙂

      Manchmal ist es wahrscheinlich einfach schwierig, die richtige Balance zwischen Realismus und Optimismus zu finden. Wir haben uns nach den vielen Zuschriften dann doch entschieden, weiter zu machen. Denn auch wir sehen, dass verschiedene Einkommensströme die Lösung, nicht das Problem sind.

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