Der Papierkram und die Angst, etwas falsch zu machen, hemmt viel zu viele potentielle Side Hustler.
Nein2Five
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Hallo zusammen,
nach dieser Episode habe ich den Eindruck, dass Ihr beiden weitermachen werdet. Sehr gut! Ich bin erleichtert. Es ist wichtig, insbesondere der Gen Z (Sorry, Ruben) eine Alternative zu Vollkasko, WorkLifeBalance oder zum Schnell-Reich-Werden-Scam zu geben – nämlich durch harte Arbeit und Ausdauer an der eigenen Selbstständigkeit zu arbeiten. Meist ist man da eher ein Marathon-Läufer als eine Sprinterin – so wie ja auch der Vermögensaufbau und die Arbeit an der finanziellen Freiheit eher in Jahrzehnten gemessen wird. Natürlich ist es für die Jüngeren in ihren 20ern eine demütig machende Erfahrung, wenn einen zum Beispiel eine Behördenmitarbeiterin etwa vom Finanzamt oder vom Arbeitsamt oder vom Gesundheitsamt oder vom Gewerbeamt auf dem Kieker hat. Es ist auch heilsam, wenn die Gen Z Entrepreneure dann einmal erfahren, wie illoyal eigene Mitarbeiter sein können, wie sie dich bescheißen, dich verklagen und dir für jede Wohltat, die du ihnen angedeihen lässt, mit dem ausgestreckten Mittelfinger ihren Dank sagen und ihr „Anrecht“ auf noch mehr zum Ausdruck bringen. Es kann auch eine lehrreiche Erfahrung sein, wenn du in deinem Side-Hustle plötzlich lernen musst, dass die Welt da draußen dir einen feuchten Kehricht schuldet, du keine natürlichen Anrechte auf irgendetwas hast, wirklich niemand auf dich wartet, du höchstwahrscheinlich kein Genie mit großartigen Ideen bist, sondern Durchschnitt, du daher auch nicht auserwählt bist, dir niemand Respekt schuldet ohne Gegenleistung. Du lernst als Gen Z Side-Hustler auch, was es heißt zu verlieren, zu scheitern, eine Bauchlandung hinzulegen. Kurz: Schon allein, um diese Lebenslektionen zu lernen, lohnt es sich, ein Nebengewerbe aufzuziehen. Dazu braucht es dringend Podcasts wie Nein2Five!
In den Kommentaren zur letzten Sendung hat eine Kommentatorin über ihren Side-Hustle berichtet und darüber, bald noch einen weiteren aufziehen zu wollen. Klasse! Ich kann dazu nur ermuntern und meine besten Wünsche zum Ausdruck bringen. Dabei hatte ich allerdings auch ein Déjà Vu-Erlebnis. Als ich vor 15 Jahren erst mit Side-Hustles und dann vor 10 Jahren mit Vollzeit-Selbstständigkeit angefangen habe, wollte ich die Welt auch gerne aus den Angeln heben (und der Konkurrenz in den Arsch treten). Testosteron, Blauäugigkeit und Anfänger-Überheblichkeit sind eine witzige Mischung für alle Zuschauer drumherum. Besonders die Veteranen unter den Unternehmern, die ihre größten Schlachten schon geschlagen und ihre Narben davongetragen hatten, reagierten seinerzeit belustigt mit einem Schulterzucken und: „Na, dann mach man‘!“ Das ist mittlerweile auch meine Antwort auf viele Neugründer, wenn sie mir irgendwas von wegen Opferhaltung und Schwarzmalerei erzählen wollen. Natürlich müssen Unternehmer optimistisch sein, andernfalls könnten sie sich die Mühen auch sparen. Aber sie müssen ebenfalls zu guten Beobachtern und Analysten der Rahmenbedingungen für ihr Geschäft werden. Wenn dort die Veränderungen zu gravierend werden, dann müssen sie reagieren. Insofern gehört neben Optimismus auch Realismus zum Handwerk, sorry, Grashüpfer!
Es grüßt
Mirko
Vielen Dank für deinen profunden Kommentar, lieber Mirko! Wieder einmal steckt so viel „Content“ in deinen Ausführungen, dass er Futter für eine eigene Episode über die Bedeutung der Side Hustlerei wäre. Vielleicht kommen wir darauf nochmal zurück 🙂