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Man kann den Rentenbescheid ignorieren. Ob man am Ende auch die Altersarmut ignorieren kann?
Nein2Five
Wir haben letzte Woche ein Feedback erhalten, dass uns nachdenklich gestimmt hat. Im NLP gibt es den Ausspruch “Die Bedeutung der Kommunikation liegt in der Reaktion, die wir erhalten.”
Die Quintessenz des Feedbacks war: “Ihr sprecht in letzter Zeit viel über finanzielle Bildung. Ich verstehe den Ansatz, habe aber einfach weder die Zeit noch die Lust, mich mit Aktien zu beschäftigen. Es ist einfach nicht mein Thema.”
Auch wenn man hier einwerfen könnte, dass eine einfache MSCI-World-ETF-Strategie kaum mehr als eine Stunde Zeit im Jahr in Anspruch nimmt, ist das ja nur die halbe Wahrheit. Denn ich muss ja trotzdem wissen, was ein ETF ist, was TER sind (die laufenden Kosten), wie ich einen Sparplan einrichte, wo ein Depot günstig ist und und und.
Mit anderen Worten, ich muss mir ja trotzdem einen groben Überblick verschaffen und kann mich nicht einfach darauf verlassen, dass der Staat mir das alles abnimmt, in dem er mich in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen lässt. Auch ein Bankberater oder ein x-beliebiger Finfluencer ist nicht die Lösung.
Wir möchten uns auch entschuldigen, wenn wir in einigen Podcasts arrogant rübergekommen sind, im Sinne von: Wer sich nicht mit Finanzen beschäftigen will ist halt einfach zu bequem/faul. Damit haben wir bestimmt einigen Hörern unrecht getan.
Also, was ist, wenn ich einfach keinen Bock auf Aktien und Co habe?
In dieser Folge geben wir darauf einige ungewöhnliche Antworten.
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Hallo zusammen,
ich habe das Feedback noch in anderer Weise verstanden: Ich habe keinen Bock auf Aktien, aber trotzdem ist mir meine Altersvorsorge und Freiheit wichtig.
Ich kenne diese Haltung tatsächlich auch aus meinem Bekanntenkreis. Verstehen kann ich das auch, denn manch einer soll auch ethische Bedenken hinsichtlich der Aktienmärkte haben. Zugegeben: Man muss bei so manchen Unternehmen schon beide Augen zudrücken, wenn man sie wegen der Dividende dann doch ins Depot holt. Aber es gibt auch für mich als eingefleischtem Aktienfreund Tabus: Ich möchte z.B. nicht an Disney oder an Phizer partizipieren.
Auch wenn einem die beste Möglichkeit der Rendite verloren geht, wenn man nicht an den Aktienmärkten investiert, so gibt es dennoch auch andere Mittel und Wege, sich vor Altersarmut zu schützen und an der eigenen Unabhängigkeit zu arbeiten: Warum nicht eine selbst genutzte Immobilie, um sich der Mieten-Rallye zu entziehen? Weshalb nicht in neue Fertigkeiten und Wissen investieren, um womöglich ein paar Side Hustles zu starten oder das eigene Fahrrad selbst reparieren zu können? Vielleich noch ein oder zwei oder gar drei Mietwohnungen in akzeptabler Lage hinzunehmen? Wie wäre es mit Sachwerten wie einem Oldtimer, seltene Bauhaus-Möbel, Schweizer Uhren? Warum nicht einen Kleingarten pachten und sich entsprechende Fertigkeiten zur Bestellung eines Gemüsegartens aneignen? Und wie wäre es damit, sich einem Reparatur-Cafe anzuschließen, um sich ein Stück weit der geplanten Obsoleszenz zu entziehen? Und und und …
Es ist gar nicht nötig, sich auf Aktien zu fokussieren, wenn man an seiner Unabhängigkeit arbeiten will, aber keinen Bock auf Finanzmärkte hat. Stimmt. Wer keinen Bock auf Rendite hat, kann sich auch so absichern.
Es grüßt
Mirko
Vielen Dank für diese Ergänzung, sehr wichtig! Lass uns daraus doch gleich eine Episode machen 🙂