War Frugalismus nur eine dekadente Modeerscheinung?
Nein2Five
Um die FIRE-Bewegung in Deutschland ist es sehr ruhig geworden. War es nur eine Modeerscheinung? Ein dekadenter Trend, der nun abstirbt?
Nur wenn man es “sich leisten” kann, frugal zu sein, ist es cool? Ist das Zwangssparen so unsexy, dass man lieber nicht darüber sprechen möchte?
Liegt es auch an den politischen Rahmenbedingungen (Vorabpauschale auf ETFs, Wegzugssteuer auf ETFs etc.)?
Diese und weitere Fragen diskutieren wir in dieser Folge des Finanzpodcasts für den Feierabendboss.
Lass‘ uns an deinen Gedanken teilhaben:
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Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht, ob Frugalismus als ein Ismus jemals cool war hierzulande. Klar, in der Privatfinanzen/ETF/FIRE-Blase in den sozialen Medien hatte es dieses Phänomen zu einer gewissen Prominenz gebracht. Aber jetzt mal ehrlich, warum braucht es solche Ismen? Als Konzept oder als Schublade, um sich abzugrenzen oder Gleichgesinnte zu erkennen, hat es gewiss seine Berechtigung. Sicher, auch einige Bücher und Onlineseminare sind sicher über diese Schiene an den Mann oder die Frau zu bringen. Aber darüber hinaus?
Frugalismus als ein Ismus erschien mir immer etwas dürftig, wenn es darum ging, eine Lebensphilosophie zu beschreiben. Denn beim Frugalismus, soweit ich das recht verstanden habe, geht es doch primär um die Bestimmung des eigenen Verhältnis zum Konsum und zu Produkten. Eine bewusste und sparsame Lebensweise würde den Frugalen dann mehr Raum und Ressourcen geben, um ein Leben gemäß der eigenen Werte und Vorstellungen leben zu können. Ok, fein. Mehr ist damit aber erst einmal noch nicht gesagt. Aus philosophischer Perspektive haben wir es daher zunächst erst einmal nur mit einem gewissen Lifestyle-Hack zu tun. Aber das reicht eben nicht aus, wenn es darum geht, wie man ein gutes, gelingendes Leben führen kann. Da braucht es schon etwas mehr. Schon allein deshalb dürfte die Halbwertzeit in den Sozialen Medien kurz sein. Zumal der Frugalismus selbst damit ironischerweise derselben Warenlogik unterliegt, wie alle anderen Konsumprodukte, zu denen der Frugalismus ja gerade in kritischer und bewusster Distanz zu stehen versucht. Er wurde als neuester „heißer Scheiß“ konsumiert, um dann wieder irgendwann im Schrank zu verstauben. Auf geht es zum neuesten mentalen Gadget! Diese verflixte Dialektik auch immer…
Es grüßt
Mirko
Vielen Dank für diesen Kommentar, lieber Mirko! Dann sind wir jetzt mal gespannt, was der nächste „heiße Scheiß“ sein wird! Vielleicht ist ja bald wieder Konsumrausch angesagt 🙂