“Ein Mensch, der unternehmerisch denkt und handelt – so Kirzner – zeichne sich vor allem durch eines aus: seine alertness, seine Findigkeit bezüglich neuer und lohnender Ziele und bezüglich neuer verfügbarer Ressourcen.”
Rahim Taghizadegan in „Helden, Schurken, Visionäre“
Rahim Taghizadegan ist ein bekannter österreichischer Ökonom und Publizist. Er ist Vertreter der Österreichischen Schule in der Volkswirtschaftslehre. Rahim leitet die private Bildungseinrichtung Scholarium in Wien und hat mehrere faszinierende Sachbücher geschrieben. Im Mittelpunkt dieses Interviews steht sein neuestes Buch „Helden, Schurken, Visionäre“.
Die Corona-Politik der letzten beiden Jahre hat uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass die aktuelle Wirtschaftsordnung große Konzerne bevorteilt und kleine und mittelständische Betriebe ruiniert. Der bürokratische, zeitliche und finanzielle Aufwand durch immer neue Verordnungen ist für kleine Unternehmen kaum zu bewältigen, während Konzerne problemlos ihre Compliance-Abteilungen damit beschäftigen können. So werden die Großkonzerne ihre Konkurrenz los, die von der bürokratischen Welle regelrecht weggespült werden.
Auch der Zugang zur Politik bleibt den kleinen Unternehmen verwehrt, weil sie sich keine Lobby-Arbeit leisten können. Ihre Möglichkeiten der Einflussnahme sind zu gering, sie geraten in eine Bittsteller-Position. Ist das schon Teil des Great Reset, von dem das Weltwirtschaftsforum so schwärmt?
Im zweiten Teil dieses Interviews mit Rahim Taghizadegan sprechen wir über folgende Themen:
- Was sind eigentlich Contrepreneure und warum könnten sie für die Zukunft der Menschheit so wichtig sein?
- Was verbirgt sich hinter dem Begriff der Gegenökonomie?
- Wie wird unsere Welt wohl in 20 Jahren aussehen?
- Was kann jeder einzelne von uns tun, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen?
SHOWNOTES:
Das sehr empfehlenswerte Buch „Helden, Schurken, Visionäre“ könnt ihr direkt beim FBV bestellen!
Auf der Autorenseite von Rahim Taghizadegan findet ihr weitere Titel des Autors. Kaufen kann man seine Bücher natürlich auch im örtlichen Buchhandel. #supportyourlocals
Hier geht es direkt zum ersten Teil des Interviews: Contrepreneure: Rahim Taghizadegan über Unternehmertum
Danke fürs Zuhören!
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Hallo zusammen,
auch für den zweiten Teil des Interviews mit Rahim möchte ich euch herzlich danken!
Ich erlaube mir auch an dieser Stelle, etwas Senf hinzuzugeben:
Dass die kleinen und mittleren Unternehmen – in grotesker Umkehrung ihrer wahren Bedeutung für die deutsche und europäische Volkswirtschaft – unter die Räder kommen in Folge der aktuellen Politik, hat sich leider schon länger abgezeichnet.
Aus meiner Zeit, als ich den politischen Entscheidern beruflich nahekommen durfte, kann ich nur bekräftigen, dass gerade die kleinen Unternehmen vielen Politikern vollkommen gleichgültig sind. Wer als Handwerker oder Ladenbesitzer auf die Politik hofft, sollte hier endlich aufwachen: Ihr seid denen egal!
Rahim hatte die folgerichtige Entstehung von Parallelgesellschaften in dysfunktionalen, repressiven Bürokratien angesprochen: Wenn der Mechanismus der Konsumenten-/Anlegermacht (Kaufentscheidung, Investitionsentscheidung) zunehmend verzerrt wird, sich somit die Preisbildungsmechanismen sowie die Bedingungen zur Herausbildung von Angebot und Nachfrage durch staatliche Intervention untergraben werden, dann nennt man das Planwirtschaft. In eine solche bewegen wir uns hinein.
Damit kommen, wie Rahim korrekt feststellt, Konzerne gut zurecht, kleine Unternehmen gerade nicht. Insofern werden die Protagonisten der Privatwirtschaft, die echten Unternehmer, dazu gezwungen, sich den veränderten Rahmenbedingungen durch Abwandern in Parallelstrukturen zu entziehen. Dabei entsteht viel Neues und Innovatives, das wiederum neuen Wettbewerbsdruck auf die Konzerne ausüben wird. Darüber hinaus geraten dabei aber auch die politischen Strukturen unter erheblichen Druck. Da sehe ich einen Silberstreif am Horizont.
Es grüßt
Mirko
Lieber Mirko!
Vielen Dank für deinen Senf 🙂
Ich stimme dir zu 100% zu, die kleinen und mittelständischen Unternehmen sind den meisten Politikern schlichtweg egal. Ich bin in einer FB-Gruppe vom Verband der Gründer und Selbstständigen und die Ernüchterung dort, nach zwei Jahren Corona-Politik, ist groß. Viele sagen, sie würden ihren Kindern keine Selbstständigkeit in Deutschland empfehlen. Der Zynismus geht so weit, dass manche sagen, sie würden ihren Kindern die Beamtenlaufbahn nahelegen. Das ist bitter.
Sehr interessant finde ich deinen Ausblick. Ich muss zugeben, dass ich es so noch nicht gesehen habe. Aber folgerichtig wäre es auf jeden Fall.
Beste Grüße aus Köln
Christian