Episode 323 Telekom-Trauma, ETF-Jünger und FIRE-Fans

 

 

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Geld-Glaubenssätze sind fast immer irrational. Das macht Gespräche über Geld so schwierig. 

Nein2Five 

Mit manchen Menschen kann man nicht rational über Finanzen sprechen. Da gibt es die Eltern, die ihr sauer verdientes Geld immer noch zur Sparkasse schleppen, um dort 0,4% auf dem TG-Konto zu kassieren. Die jungen Menschen, die nach dem Motto leben “Geld ist zum Ausgeben da”. Die ETF-Jünger, die alle anderen Anlage-Strategien verteufeln. Und, und, und.

Welche Gemeinsamkeiten haben diese Lebenseinstellungen? Wir glauben, dass sie oft psychologischer Natur sind und dem Einzelnen daher in aller Regel nicht bewusst.

In dieser Folge sprechen wir über das Telekom-Trauma, Nobert Blüm, die FIRE-Bewegung, ETF-Anbeter und finanzielle Bildung. 

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2 comments on “Episode 323 Telekom-Trauma, ETF-Jünger und FIRE-Fans

  1. img-8 Mirko sagt:

    Hallo zusammen,

    es muss so 1995 oder 96 gewesen sein, als mir ein Klassenkamerad etwas von der T-Aktie erzählte. Er war schwer begeistert; ungefähr so wie die Bundesdeutschen in den 50ern schwer begeistert gewesen sein müssen, als sie sich ihren ersten VW Käfer oder ihren Fernsehapparat gekauft hatten. Dumm nur, dass mein Schulfreund damals in ärmlichen Verhältnissen lebte – so wie wir alle wenige Jahre nach der sogenannten Wende – und er sich Hoffnungen mit dem Kauf der Aktie durch seine Eltern machte, die keine Aktie der Welt vernünftigerweise zu erfüllen vermag. Es passte nichts zusammen – Menschen kauften diesen Titel, die in inkommensurablen Umständen lebten und deren Wissen um Finanzen nicht mit dem Kauf einer Aktie zusammenpassten. Natürlich war die Enttäuschung groß als die Kurse dann von ihren Höhen in scheinbar unmögliche Tiefen rauschten. Und natürlich haben sie alle wieder verkauft – und das meiste ihres Einsatzes verloren.

    Die richtige Art mit Geld umzugehen, seine Finanzen zu ordnen, zu investieren, zu sparen und sich etwas zu leisten – all das gehört meines Erachtens zu einer richtigen Philosophie für ein gelingendes Lebens dazu wie die Wahl des angemessenen sozialen Umgangs, der Umgang mit Freud und Leid, die richtige Diät, ethische Grundsätze etc. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass alle Dinge ihren – wie die alten Griechen es nannten – richtigen Kairos oder den rechten Zeitpunkt haben. Mein damaliger Schulfreund hatte seine T-Aktien zur Unzeit in seinem Leben gekauft. Er hätte damals lieber ein Sparbuch haben sollen. Die junge Familie, die gerade mit dem Kauf einer Immobilie liebäugelt, da die Mieten zu teuer sind, sollte sich das vielleicht besser überlegen, da der rechte Kairos dafür nicht da ist. Die ETF-Jünger haben auf diese Anlageform gesetzt, weil es ihnen als die einfachste und vermeintlich sicherste Art des Anlegens erschien in den vergangenen 10 bis 15 Jahren.

    Doch jetzt ändern sich die Zeiten. Vielleicht kommt damit auch der rechte Kairos, sich hier weiter zu entwickeln. Die Immobilienfreundin, die in den vergangenen Jahren eine um die andere Wohnung in ihr Portfolio aufgenommen hatte wegen der historisch niedrigen Zinsen, sieht vielleicht jetzt den rechten Zeitpunkt gekommen, um in Anleihen und Einzelaktien zu investieren. Der Gold-Nerd steigt womöglich in Cryptos ein, weil ihm der übermächtige Staat als zunehmend aufdringlich erscheint und er Dinge von endlicher Anzahl immer schon zu schätzen wusste. Millionen von Menschen, die sich auf die Rente freuen, könnten schon bald feststellen, dass sie keine nennenswerte und auskömmliche Rente mehr erwarten können. Was sollen sie tun? Verzweifeln? Oder doch lieber einen Untermieter suchen für das viel zu große Haus? Oder vielleicht Nachhilfe in Mathe oder Physik für Schulkinder anbieten statt in dämlichen Beach-Ressorts Hochprozentiges zu kippen und langsam zu verblöden? Oder doch lieber das langgehegte Hobby zu einer kommerzialisierbaren Fähigkeiten umstricken, indem man Lehrer für Abendkurse an der Volkshochschule wird? Oder vielleicht für einige Stunden in der Woche jüngere Menschen in dem ehemaligen Lohnberuf ausbilden? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen waren die Alten wegen ihrer Weisheit und ihres Wissen geschätzt als Ratgeber und Lehrer. Nur in der unsrigen schaltet man bei ihnen den Schalter aus – geistiger Blackout mit Eierlikör und Kreuzfahrten.

    Egal, zu einem guten und gelingenden Leben gehört auch der richtige Umgang mit seinen Finanzen. Doch der ist für jede Biografie und jeden Lebenszeitpunkt immer etwas anderes. Dinge, die für den einen gerade undenkbar erscheinen, sind für die andere genau jetzt das Richtige. Hören wir also auf den rechten Kairos, den richtigen Zeitpunkt, und tun wir das, was gerade nötig ist – seien dies ETFs, Aktien, Cryptos, Immobilien, Anleihen, Tagesgeldkonten, seltener Whiskey oder meinetwegen Papiergeld unter der Matratze.

    Es grüßt
    Mirko

    1. img-9 Christian Schmid sagt:

      Vielen Dank für deinen weisen Kommentar, lieber Mirko! Ich habe ausnahmsweise nichts zu ergänzen 🙂

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