Episode 325 „Authentisch sein“ ist keine Strategie

 

 

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Leute können auch authentisch Arschlöcher sein. 

Nein2Five 

Wer als Freiberufler, Unternehmer oder Side Hustler Erfolg anstrebt, wird sich irgendwann über Branding oder Personal Branding Gedanken machen. 

Ein Mantra, dass sich hartnäckig hält, is “Just be yourself!”, “Just be authentic!” 

Dieses Modewort ist konturlos. Es bedeutet alles und nichts. 

In dieser Episode wollen wir dieses Wort und die damit verbundene Marketingstrategie zerlegen. 

Wenn jemand sagt, ich bin authentisch, was meint er dann? Meint er oder sie dann, wie er ist, wenn er mit seinen Kindern zusammen ist oder wie er ist, wenn er mit seinen Sportkollegen ein Bier trinkt oder wie er an Karneval feiert oder wenn er dem Kunden sein Werbekampagne vorstellt? Was ist dann unser authentisches Selbst? 

Wir alle sind unterschiedlich in unterschiedlichen Situationen. Wenn ich mir jetzt also eine Persona auswähle, bin ich per Definition in den anderen Rollen unauthentisch. Ihr seht das Problem. 

Was wäre dann ein besserer Ansatz? 

In allen oben geschilderten Szenarien könnte es trotzdem einen roten Faden geben. Das wäre nicht auf der Verhaltensebene, sondern innerlich. So etwas wie der moralische Kompass, das Wertesystem. Wofür stehe ich eigentlich? Bin ich bereit, das auch zu verbalisieren, zu leben? 

Besonders deutlich wird einem sein Wertesystem, wenn es verletzt wird. “Muss” ich bei der Präsentation der Werbekampagne beim Kunden über Witze lachen, die ich nicht lustig finde? Soll ich mich zu einer politischen Richtung/Weltanschauung bekennen, obwohl ich damit nicht übereinstimme? Laufe ich in so einer Situation einfach mit? 

Das mag zwar einfacher sein in dem Moment, aber es macht auch austauschbar und uninteressant. Kommt der nächste Trend, muss ich wieder mitlaufen. 

Wer seine Werte lebt, schafft sich über die Zeit ganz automatisch eine Positionierung. Ist diese dann authentisch? Nicht unbedingt, denn auch der Mitläufer ist ja in jeder Phase authentisch. Von außen betrachtet ergibt sich aber kein klares Bild und somit auch kein Branding/Marke. Denn eine Marke steht für etwas. Wenn sich das halbjährlich ändert, steht man nach zwei Jahren für nichts mehr (siehe FDP, siehe Grüne). 

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2 comments on “Episode 325 „Authentisch sein“ ist keine Strategie

  1. img-8 Mirko sagt:

    Hallo zusammen,
    hinter dieser kleinen und unscheinbaren Episode verbirgt sich allerdings eine Goldader für alle, deren Verkaufs- und Marketingstrategien als Side-Hustler, Teilzeitentrepreneure und Vollzeitselbstständige immer irgendwie stockend und unrund bleiben. Doch der Verkauf deiner Ware ist ein Grundpfeiler jedes erfolgreichen Unternehmertums. Was nutzt dir ein noch so tolltes Produkt oder eine super Dienstleistung, wenn du nicht gut verkaufst?!
    In der Episode wird schlaglichtartig deutlich, dass hinter jedem guten Verkaufstalent die richtigen Motive stehen müssen. Andernfalls bleibt die ganze Veranstaltung unauthentisch und blutleer. Wenn du das Gefühl hast, jemand will dir mit einem Produkt nur das Geld aus der Tasche ziehen oder hauptsächlich den Abschluss schaffen, dann kann das Produkt noch so gut sein, es fehlt einfach etwas.
    Doch das geht noch weiter: Schon das Motiv hinter dem Produkt, die Intention, die zu der Dienstleistung geführt hat, macht den feinen Unterschied. Wir alle kennen gute Produkte, die mit schlechten Intentionen gemacht wurden. Wenn es reines Profitstreben ist, dann wirkt jedes Produkt hölzern und hohl, bemüht und aufgesetzt. Im schlechtesten Fall erkennen die Kunden das Produkt als das, was es ist: überflüssig. Wenn gefühlt alle drei Monate ein neues Smartphone mit nur sehr geringen Verbesserungen zum Vorgängermodell rauskommt, dann weiß doch eigentlich jeder, worum es geht: Kohle und Marktanteile. Das Leben der Smartphone-Nutzer dagegen wurde durch Steve Jobs einmal vereinfacht. Alles andere danach waren dagegen eher graduelle Verbesserungen. Steve Jobs war 100% hinter und in seinem Produkt. Seine Diadochen wirken wie Konfirmanden in schlecht sitzenden Anzügen.
    Im Kern hat jedes Entrepreneurtum doch etwas zutiefst Humanes und Menschenfreundliches an sich: Man will Dinge erschaffen, die anderen Menschen helfen und ihre Probleme lösen. Es geht um Spaß und echtes Interesse an der Sache und wie das den Kunden hilft. Alles andere ist abgewichst und zynisch. Authentisch ist daher, wer mit einem tieferen Interesse als dem reinen Streben nach Profit hinter der eigenen Dienstleistung und dem eigenen Produkt steht. Das merkst du sofort: Schnell stellt sich im Verkaufsgespräch raus, ob jemand inspiriert und beglückt über ein Produkt spricht oder zynisch sein Verkaufsbroschürenlatein runterrattert.
    Wer also erfolgreich sein will, muss das, was er oder sie tut, lieben und es um der Kunden willen tun. Alles andere ist dauerhaft nicht erfüllend. Es macht nicht fröhlich, sondern depressiv und zynisch.
    Es grüßt
    Mirko

    1. img-9 Christian Schmid sagt:

      Vielen Dank für deine ergänzenden Gedanken, Mirko! Vielleicht steckt in deinen Ausführungen noch eine gesonderte Episode, ich lasse es mal sacken. 🙂

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